Deutsches Hugenotten-Museum Bad Karlshafen |
Öffnungszeiten: |
Geschichte - 6. Edikte1. Wie die Hugenotten zu ihrem Namen kamen Edikt von Nantes (1598)Heinrich IV Das von Heinrich IV. 1598 in Nantes, der westfranzösischen Stadt an der Loiremündung, erlassene Edikt gab den reformierten Christen in Frankreich erstmals eine Grundlage für ein relativ unbedrohtes Leben und eine in Grenzen freie Religionsausübung. Es sollte ewige Gültigkeit haben, die Hugenottenkriege dauerhaft beenden und den inneren Frieden in Frankreich wiederherstellen. Das Edikt war der schriftliche Ausdruck eines Kompromisses zwischen der katholischen Staatsreligion und der Konfession einer bedeutenden Minderheit in der Bevölkerung. Frieden von begrenzter Dauer95 Artikel des Edikts sichern den Hugenotten die reformierte Religionsausübung im privaten Bereich und öffentlich in den von ihnen militärisch beherrschten Städten zu. Eine Amnestie für vergangene Unrechtstaten wird ausgesprochen. Die Protestanten werden zu Staatsämtern zugelassen. Für die Ausbildung reformierter Prediger dürfen Akademien eingerichtet werden. In katholischen Gebieten, am königlichen Hof und in der Hauptstadt Paris darf der reformierte Gottesdienst dagegen nicht ausgeübt werden (Art.13). Auch den Katholiken im Königreich werden Zugeständnisse gemacht. Das Edikt von Nantes hatte keinen dauerhaften Bestand. Nach dem Tod Heinrichs IV. (1610) und dem Fall der protestantischen Seefestung La Rochelle 1628 unter Ludwig XIII. (1601-1643) gerieten die Hugenotten, die einen Staat im Staate gebildet hatten, immer stärker in Bedrängnis. Edikt von Fontainebleau (1685)Ludwig XIV Die Zahl der Verbote für Beruf, Gottesdienst, öffentliches Wirken und Familienrecht nahm zu, besonders nach dem Regierungsantritt Ludwigs XIV. im Jahr 1643. Die von 1643 bis 1680 sich ausweitenden Einschränkungen der religiösen Freiheit der Hugenotten und die Dragonaden, die Einquartierung von Dragonern als gestiefelte Missionare des Königs in den Häusern der bekehrungsunwilligen Protestanten, wurden immer unerträglicher. Den Schlusspunkt in dieser Kampagne gegen die Hugenotten bildete das Edikt von Fontainebleau, das Ludwig XIV. am 18. Oktober 1685 im Königsschloss Fontainebleau südlich von Paris proklamierte. Eigentlich verfolgte Ludwig XIV. (1638-1715), der Enkel Heinrichs IV., das gleiche Ziel wie sein Großvater: Er wollte als absolutistischer Herrscher sein nach wie vor zerrissenes Volk einigen. Im Gegensatz zu Heinrich IV. wollte er dieses Ziel durch Abschaffung der Rechte der protestantischen Minderheit und ihre Rekatholisierung erreichen. Seine Devise lautete: Une foi, une loi, un roi (ein Glaube, ein Gesetz, ein König). Neue GesetzeDer Text des Edikts von Fontainebleau mit nur 11 Artikeln widerrief die Bestimmungen des Edikts von Nantes und regelte im Einzelnen:
Edikte zum Download (gescannte Originalschriften im PDF-Format) |
© Deutsches Hugenotten-Museum 2024 |