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Museumspfad - Sehenswerte Stationen in Bad Karlshafen

1. Deutsches Hugenotten-Zentrum und Museumsgarten Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Deutsches Hugenottenzentrum - Bad Karlshafen

Unser Rundgang beginnt in dem kleinen, mit Buchsbaumhecken und Rosenstöcken geschmückten Barockgarten, der zwischen dem Museumsgebäude und dem vorderen Wohnhaus zum Hafenplatz liegt. Früher befanden sich hier die Werkstatthallen einer Schlosserei, die aus Anlass des Umbaus der Baurmeisterschen Tabakfabrik zum Deutschen Hugenotten-Zentrum abgerissen wurden.

Das große Gebäude der ehemaligen Baurmeisterschen Tabak-, Zigarren- und Kautabakfabrik entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts, ein hervorragendes Beispiel früher Industrie-Architektur. Die Fabrik war vor 1900 der größte Betrieb in Karlshafen. Hier und in den anderen tabakverarbeitenden Betrieben der Stadt waren über 400 Personen beschäftigt.

Es ist verwunderlich, dass das große Gebäude ohne direkten Straßenanschluss im Inneren eines der für Karlshafen typischen Karrees gebaut wurde. In. der Regel befinden sich in den Karrees nur Hinterhäuser, Werkstätten, Schuppen und kleine Gärten.

2. Baurmeistersches Haus / Thurn- und Taxissche Posthalterei Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Baurmeistersches Haus - Posthalterei - Bad Karlshafen

Das Baurmeistersche Wohnhaus Hafenplatz 7 entspricht in der Symmetrie der Bebauung des Hafenplatzes dem gegenüberliegenden Rathaus. Es entstand aber erst 1768 während der zweiten Bauperiode der Stadt und wurde von 1817 bis 1833 als Posthalterei der Thurn- und Taxisschen Post genutzt am Cours Kassel-Bremen. Der repräsentative Bau hat die doppelte Breite der benachbarten Reihenhäuser.

3. Denkmal zu Ehren des Stadtgründers Landgraf Carl von Hessen Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Denkmal - Landgraf Carl von Hessen

Vor dem Baurmeisterschen Haus am Hafenbecken steht das Denkmal zu Ehren des Stadtgründers Landgraf Carl von Hessen. Die Stadtväter ließen es 1899 zur 200-Jahr-Feier von Karlshafen errichten. Für das Kunstwerk des Kasseler Bildhauers E. Ziehe brachte man 5.500 Goldmark auf. Der Sockel des Denkmales trägt den aus Stein gehauenen hessischen Löwen.

Zu seinen Füßen ist das in Stein gemeißelte Wappen der Stadt, die ursprünglich "Sieburg" hieß, unschwer zu erkennen. In den Sockel ist ein ovales Bronze-Relief eingelassen mit einer Büste des Stadtgründers.

Auf der Hafenseite des Denkmales steht die von den Karlshafener Bauherren 1899 ausgewählte Inschrift: "Ihrem Erbauer, dem Schützer evangelischen Glaubens, dem Förderer der Wohlfahrt seines Landes, die dankbare Stadt Carlshafen. 1699-1899."

4. Hugenottenpärchen Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Hugenottenpärchen

An der Gebäudeecke Weserstraße/Brückenstraße der Kasseler Sparkasse Karlshafen finden wir in einer Höhe von ca. 3 m das Karlshafener Hugenottenpärchen. Die Steinplastik entwarf der Kasseler Künstler Eduard Timäus im Jahre 1935.

Der Hugenott hält unter seinem linken Arm die Bibel, die von ihm untergehakte Frau trägt einen Korb und einen Beutel (Pompadour). Gegenüber führt die Brückenstraße zur nahen Weserbrücke, die 1951 eingeweiht wurde. Die erste Weserbrücke an dieser Stelle entstand 1894.

5. Zurück zur Friedrichstraße Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Friedrichstraße

Die Friedrichstraße führt von der Weserstraße bergwärts wie die Carlstraße und ist eine der typischen Querverbindungen der barocken Stadtanlage. Die Straße hat eine Breite von 32 m. Die Mitte war für Verkaufsstände und Marktbetrieb vorgesehen. Heute steht dort eine Platanenallee.

Die Gebäude mit den Erkern (Zwerchhäusern) zur Straße hin haben gleiche Höhe und Breite und im ersten Obergeschoß jeweils fünf Fenster (in der Kasseler Oberneustadt, die ebenfalls von Hugenotten gegründet wurde, gab es eine Fünffensterstraße).

Am Ende der Friedrichstraße stoßen wir auf das 1976 erbaute Ärztehaus. Es wurde an der Stelle errichtet, wo 1871 eine Lagerhalle der Karlshafener Kaufmannschaft erbaut worden war. Der Kopfstein des 1965 abgebrannten Gebäudes ist im Foyer des Ärztehauses zu sehen (Im Volksmund sprach man von der großen "Schumla" = Schuppen mit Lager. Die kleine Schumla stand daneben).

6. Hafenplatz 13 Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Hafenplatz 13

Nach einem kurzen Weg durch die Bergstraße kommen wir wieder zum Hafenplatz und sehen rechts (Hafenplatz 13) ein schön renoviertes Wohnhaus der zweiten Karlshafener Bauperiode.

Zwei toskanischen Säulen tragenen den Balkon über dem Eingangsportal. Er ist mit einem gusseisernen Geländer geschmückt und gleichzeitig gesichert (dieses Geländer erinnert an ähnliche im "French Quarter" in New Orleans in den USA).

Die Inschrift des Schlusssteines E.W.H.R.M.M.C.F. ist noch nicht gedeutet. Hier wohnte in seiner Jugend der spätere Kasseler Oberbürgermeister und Präsident des ersten hessischen Landtages Karl Schomburg (1791-1841).

7. Patrizierhaus Suchier Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Patrizierhaus Suchier

Links liegt das Haus Hafenplatz 15, das 1838 Ferdinand Suchier erbaute. Darin befindet sich das Hugenottische Wein- und Likörhaus J. Römer, in dem u.a. nach alten Rezepten als Likör der "Hugenottenschluck" zu kaufen ist. Das Haus wird heute nach wie vor von den Nachfahren der hugenottischen Winzer- und Predigerfamilie Suchier de Colz geführt.

8. Evangelische Stephanuskirche Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Evangelische Stephanuskirche

Die Hugenottenstadt Karlshafen war eine Stadt ohne eigenes Kirchengebäude. Erst 1962 wurde die jetzige evangelische Kirche erbaut. Sie liegt in der Lutherstraße städtebaulich günstig. Der 29,5 m hohe Turm bereichert das Panorama des Hafenplatzes.

Die Kirche entstand nach einem Plan des Frankfurter Architekten Werner W. Neumann. Der Kirchenentwurf des Berliner Architekten Heinrich Tessenow, der 1932 in Karlshafen nicht zur Ausführung kam, wird im Magazin des Hugenotten-Museums aufbewahrt.

Die Karlshafener Kirche ist täglich außer samstags ab 8 Uhr, im Winter ab 9 Uhr bis 18 Uhr bzw. bis zum Eintritt der Dunkelheit geöffnet. Führungen durch den Ortspfarrer sind nach Voranmeldung möglich (Tel: 05672 - 880).

Im Inneren der Kirche finden 400 Personen Platz. Der schlichte Raum erhält seinen besonderen Akzent durch das farbig gestaltete Kreuz aus Betonglas in der Wand hinter dem Altar (Entwurf: Hans-Gottfried von Stockhausen) und die beiden Batikarbeiten aus der Werkstatt des Benediktinerinnenklosters Herstelle. Die eine stellt die Steinigung des ersten christlichen Märtyrers Stephanus dar, nach dem die Kirche auch mit Beziehung auf das Schicksal der Hugenotten benannt wurde. Das andere Batiktuch zeigt Christus in der Mandorla als Weltenrichter.

9. Restaurant & Pub "Zum Fürstenkrug" Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Hotel Zum Fürstenkrug

Es ist gegenüber der Kirche das Eckhaus der Lutherstraße zur Conradistraße, in die wir jetzt einbiegen. In dem Eckgebäude Lutherstraße/Conradistraße war die älteste Branntweindestille der Stadt.

10. Hotel "Zum Schwan" Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Hotel Zum Schwan

Das 1780 erbaute landgräfliche Gästehaus wurde 1832 aufgestockt. Ein Balkon auf Konsolen mit aufgerolltem Akanthusdekor gliedert die Vorderfront (Initialen A/R). Sehenswert ist der Saal im Inneren mit Stuckarbeiten aus dem Umkreis des hessischen Bildhauers Johann August Nahl (1710-1785).

11. Kopf des Orffyreus Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Doppelhaus mit Antiquariat

In der Straßenzeile folgt ein Doppelhaus (mit Antiquariat im Erdgeschoß). Die mit Hopfenblüten ausladend gestaltete Supraporte über dem Ladeneingang hat ihr Zentrum in den Initialen F/R (Friedrich Rhode?) und der Jahreszahl 1770. Der Keller des Hauses fand ursprünglich zur Essigherstellung und Bierbrauerei Verwendung. In einem Fenstergewölbe steht die Inschrift "Gambrinus, erster Erfinder des Bierbrauens".

Über dem zweiten Portal des Hauses ist ein von dem zeitgenössischen Bildhauer Siegfried Kretschmer gestalteter Schlussstein eingelassen mit dem Kopf des Orffyreus (alias Joh. Ernst Elias Beßler, 1680-1745). Der in Karlshafen angesiedelte Scharlatan verstand es, den hessischen Landgrafen Carl durch Schmeicheleien für sich und seine Pläne geneigt zu machen.

Als angeblicher Erfinder des Perpetuum mobile wurde er entlarvt, eine Magd im Hintergrund des von ihm konstruierten Gerätes zum Antreiben eingesetzt zu haben. Sein Plan aus dem Jahre 1720 für eine "in Karlshafen einzurichtende mathematische Tugend-, Kunst-, Werk- und Weisheitsschule" kam nie zur Ausführung. Eine von Orffyreus gebaute Orgel stand in der Invalidenhaus-Kapelle.

12. Freihaus Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Freihaus

Das große, in der Frühperiode der Stadt 1723 erbaute Freihaus liegt an der Ecke der Conradistraße zur Carlstraße. Es war zunächst Sitz von Adelsfamilien aus der Umgebung. Der schöne Rundbogenabschluss über dem Portal trägt das Wappen der Familie von Spiegel (links mit drei Spiegeln) und der Familie von Stockhausen (rechts mit Baum).

Die Initialen G/S/ V/P stehen für Georg Spiegel von Pekkelsheim und A/S/V/Z/S/W für Anna Sophia von Stockhausen zu Wülmersen. Beide heirateten am 8.1.1703 (lt. Mitteilung des Staatsarchivs Marburg). 1770 war das Freihaus im Besitz der hessischen Familie Waitz von Eschen. 1772 kaufte die zur Belebung der städtischen Wirtschaft neugegründete "Carlshafener Handlungs-Compagnie" das Gebäude für 5.710 Rthlr.

13. Invalidenhaus Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Invalidenhaus

Dem Freihaus gegenüber liegt das größte Gebäude der historischen Stadtanlage, das vierflügelige Invalidenhaus. Es wurde von dem Karlshafener Stadtplaner Friedrich Conradi gebaut, der in der Kapelle des Hauses auch seine letzte Ruhestätte fand (1671-1750).

Die vier Gebäudeflügel um einen Innenhof wiederholen im Kleinen das karree-förmige Grundprinzip der Barockstadt Karlshafen. Wie es der Name sagt, sollte die 1704-1710 erbaute Anlage als Altersheim für kriegsinvalide Soldaten des hessischen Heeres dienen, und "den im Felde der Ehre grau gewordenen und verwundeten Kriegern angemessene Pflege und hinlänglichen Unterhalt geben" (Stiftungsurkunde).

In der symmetrischen Mitte der Straßenfront befindet sich ein Risalit mit vier Säulen und der Jahreszahl 1705 im Bogensegment. Daneben sehen wir das farbig gefasste hessische Landeswappen.

Im Inneren des Gebäudes befindet sich eine Kapelle, die den drei Karlshafener Kirchengemeinden (französisch-reformiert, deutsch-reformiert und deutsch-lutherisch) als Gottesdienstraum diente. Heute versammelt sich dort die Neuapostolische Gemeinde der Stadt und des Umkreises.

Die Rückseite des Invalidenhauses grenzt an den Mühlgraben. Er ist die Fortsetzung des Kanals vom Hafenbecken zur Diemel. Hochwassermarken am rechten Eingang des Invalidenhauses zeigen die Wasserstände der zahlreichen Hochwasser von Diemel und Weser an, die Karlshafen oftmals heimsuchten.

Das Invalidenhaus hat architektonisch überregionale Bedeutung. Vom hessischen Landgrafen Carl wurde es errichtet nach dem Vorbild des unter Ludwig XIV. in Paris erbauten "Hotel des Invalides". In Deutschland ist das Karlshafener Invalidenhaus der erste Zweckbau für gediente Soldaten gewesen, vor ähnlichen Bauten in Berlin und Stolp in Pommern.

14. Invalidenstraße Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Invalidenstraße

Wir überqueren jetzt die Kanalbrücke und gehen weiter in die Invalidenstraße. Der Kanal stellt die Verbindung des Hafenbeckens zur Diemel her und gehört zu dem Hafen- und Schleusensystem. Es sollte nach dem Willen des hessischen Landgrafen Karlshafen zum Ausgangspunkt der Schifffahrt des Landes machen, Weser abwärts in Richtung Bremen und Diemel aufwärts Richtung Hümme - Hofgeismar - Kassel.

Um den Wasserweg mit Kanälen und Schleusen zu bauen, holte Carl zwei ausgewiesene Fachleute in sein Land, den Schleusenbauer Georg Michael Meetsma aus Belgien und Graf Burkhard Christoph von Münnich (1683-1767). Er wurde später Feldmarschall in Russland. Das ehrgeizige Projekt wurde nach dem Tod des Landgrafen eingestellt. Technische und finanzielle Schwierigkeiten waren nicht zu bewältigen.

15. Rosenapotheke Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Rosenapotheke

Die älteste Apotheke der Stadt befindet sich in der Invalidenstraße 4. Ihre Gründung geht auf das Jahr 1750 zurück.

Der als Entdecker der Solequelle für Karlshafen so bedeutsame "maitre apothicaire et chirurgien des Invalides" Jacques Galland (1663-1737) aus Veynes (Dep. Hautes Alpes) hat hier allerdings nicht gelebt und gearbeitet. Er übernahm die ärztliche Betreuung der Bewohner des landgräflichen Invalidenhauses, und er wohnte auch dort. 1908 erfolgte die Umbenennung der Löwenapotheke in Rosenapotheke.

Am Eingang des Hauses ist eine Hochwassermarke in den Stein gemeißelt, mit den Buchstaben GW für großes Wasser und die Jahreszahl 1799. Über dem Portal sehen wir die Initialen P/B für Friedrich Beede.

16. Zollhaus Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Zollhaus

Das ehemalige landgräfliche Zollhaus, mit sieben Achsen zur Invalidenstraße und fünf Achsen zum Hafenplatz hin gelegen, gehört zur zweiten Karlshafener Bauperiode und entstand 1768. Der "hoheitliche" Schlussstein trägt die Initialen des Landgrafen Friedrich II. und darunter die Jahreszahl der Erbauung. Friedrich II. von Hessen regierte von 1760-1785.

17. Café zur Sieburg Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Gasthaus zur Sieburg

Das Gebäude gehört zur ersten Bauperiode. Der Name des Gasthauses erinnert an den ältesten Stadtnamen "Sieburg". Erst 1715 wurde die Stadt an der Mündung der Diemel in die Weser in "Karlshafen" zu Ehren des Gründers umbenannt.

18. Rathaus Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Rathaus

Der repräsentative Bau der Stadt (entstanden 1715-1718) wird ursprünglich für besondere fürstliche Zweckbestimmungen vorbehalten gewesen sein. Er wurde dann als Pack- und Lagerhaus genutzt, beherbergte zeitweise das Amtsgericht und ab 1920 die Räume der Stadt- und Kurverwaltung.

In der Anfangszeit sollten Handelsgüter im Packhaus aufbewahrt und dann in Schiffe verladen werden, die im Karlshafener Hafen anlegten. Vor dem Packhaus am Hafenrand stand bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ein Wiegehäuschen für die zu verschiffenden Waren. 1976 drehte ein Fernsehteam hier die Szenen der Verschickung der zwangsrekrutierten hessischen Soldaten nach Amerika für den Film "Der Winter, der ein Sommer war" (nach dem gleichnamigen Roman von Sandra Paretti).

Die Außenansicht des heutigen Rathauses wird von einem vorspringenden Mittelrisalit und einem achteckigen Turm bestimmt, der mit einer Wetterfahne gekrönt wird, die den Pegasus zeigt. Im Ovalfenster des Segmentgiebels ist ein achtstrahliger Stern zu sehen, der in vielfältiger Weise symbolisch ausgedeutet werden kann.

Wenn wir in das Rathaus eintreten, stoßen wir auf das große Idealmodell der Stadt Karlshafen, das so nicht ausgeführt wurde. Insbesondere kam es nicht zum Bau der beiden projektierten Kirchen.

Besonders sehenswert ist der Landgrafensaal im ersten Stock des Rathauses mit einer Spiegelstuckdecke nach Entwürfen des Italieners Andrea Gallasini. Im Türmchen des Rathauses hängen 16 Glocken eines 1966 von dem Karlshafener Uhrmachermeister Conrad Bönning gestifteten Glockenspiels, das täglich um 11, 15, 17 und 19 Uhr zu hören ist.

Hinter dem Rathaus erwartet ein kleiner, intimer Garten den Besucher, der dort inmitten von gepflegten Anlagen Ruhe zum Sitzen und Lesen findet.

19. Gasthof "Zum Landgrafen Carl" Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Gasthof Zum Landgrafen Carl

Das Haus im Herzen der Stadt, an Weserstraße und Hafenplatz gelegen, wurde 1699/1700 als erstes Gebäude auf dem trockengelegten Sumpfgelände der Weserniederung erbaut.

20. Lagerhaus an der Schlagd Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Lagerhaus an der Schlagd

Wir überqueren die Weserstraße, gehen weiter in Richtung Fluss und biegen dann gegenüber dem Busparkplatz in die "Schlagd" ein. Wir erreichen nach ca. 150 m das Lagerhaus an der Schlagd, ein interessantes Beispiel funktionaler Architektur des 18. Jahrhunderts. Bis 1988 befand sieh hier das Deutsche Hugenotten-Museum (im ersten Stock).

21. Gerbergasse Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Grabstein Gerbergasse

In der Gerbergasse neben der ehemaligen Karlshafener Post (1982 eröffnet) lag zur Weser hin die Lohgerberei der Hugenottenfamilie Roux, deren Gewerbe der Straße den Namen gab.

Wir werfen noch einen Blick in den Garten des Restaurants gegenüber und finden dort an einer Backsteinmauer die Grabsteine des Hugenottenpfarrers Chretien Henri Paul Suchier und seiner Ehefrau. Die Inschriften der Sandsteinplatten (Monument pour Ch.P. Suchier ne á Louisendorf....) sind gut lesbar.

22. Patrizierhaus Prätorius-Suchier Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Patrizierhaus Prätorius-Suchier

An der Weserstraße steht das Patrizierhaus Prätorius-Suchier, das 1765 erbaut wurde. Das Gebäude wird über eine hohe Freitreppe mit reich verziertem, gusseisernem Geländer von der Straße aus erreicht. Über dem Eingang ist ein Schlussstein verankert, den ein Handelswappen ziert und die Inschrift: Deo favente G.P. 1765 (mit der Gunst Gottes - Gerhard Prätorius - 1765)

23. Friedrich-Wilhelm-Nordbahn Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Friedrich-Wilhelm-Nordbahn

Wir wenden uns jetzt dem Stadtausgang zu und sehen links in der Mitte der beiden Fahrbahnen der breiten Carlstraße zwei rot angestrichene Räder einer Lokomotive. Sie erinnern an die Friedrich-Wilhelm-Nordbahn, die hier ihren Anfang nahm (als 3. Strecke in Deutschland).

Am 30. März 1848 verließ der erste Zug im Kurfürstentum Hessen, gezogen von der Henschel-Lokomotive "Drache", den Bahnhof in Karlshafen auf der zunächst fertig gestellten Teilstrecke bis Hümme. 1966 wurde der Personenverkehr eingestellt. 1970 folgte der Abbruch des Karlshafener Bahnhofes "linkes Ufer".

In Richtung Diemelbrücke passieren wir rechts ein Haus mit schöner Intarsienarbeit (Sterne) in der Haustür.

24. Malzfeldtschen Mühle Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Malzfeldtschen Mühle

Links auf der anderen Straßenseite liegen die Gebäude der Malzfeldtschen Mühle. Sie wurde 1710 auf Veranlassung des Landgrafen Carl (C/L/Z/H über der Tür) errichtet und war Bannmühle für Karlshafen. 1833 übernahm die Familie Malzfeldt den Komplex. Sie betrieb zunächst eine Säge-, dann eine Ölschlag- und schließlich eine Getreidemühle. 1947 wurde das Gebäude durch Brand zerstört und wieder aufgebaut.

Wir gehen weiter über die 1949 erbaute Diemelbrücke, die auf die Bremer Straße einmündet (Bundesstraße 83).

25. Carlsplatz Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Aussicht vom Karlsplatz

Der Carlsplatz wurde 1865 an der Aussichtsstelle "Bellevue" von dem Kaufmann Karl Suchier (1844-1929) angelegt. Eine kleine Bruchsteinmauer begrenzt den Platz in Richtung Diemel. Die Mauer ist abgedeckt mit zwei Sandsteinplatten, die die französischen Worte "repos" und "surplus" tragen. Auf beiden Platten ist zudem die Jahreszahl 1812 eingemeißelt.

Nach der Überlieferung der Familie Suchier hat der Erbauer der Anlage an den Russlandfeldzug Napoleons erinnern wollen, der 1812 mit einem katastrophalen Misserfolg endete: "Surplus", ein Rest der französischen Soldaten, kehrte zurück nach Deutschland und fand Ruhe (Repos) in Karlshafen.

26. Hugenottenturm Pfeil nach links KartePfeil nach oben Top

Hugenottenturm

Vom Carlsplatz geht es weiter zum Hugenottenturm (Fußweg Nr. 22). Der Hugenottenturm wird nach 500 m erreicht. Im Jahre 1913 ließ ihn Johann Joseph Davin aus Bremen im Gedenken an seine hugenottischen Vorfahren bauen und übereignete ihn der Stadt Bad Karlshafen. Im Hugenotten-Museum befinden sich Das Ölgemälde des Erbauers Joseph Davin.

Vom Hugenottenturm, den wir besteigen, haben wir einen ausgezeichneten Blick auf die barocke Stadtanlage von Bad Karlshafen. Im Zentrum der Stadt erkennen wir den Hafen mit dem Rathaus auf der einen und der Thurn-und-Taxisschen Post auf der anderen Seite. Dahinter kann man das Hugenotten-Museum erkennen.

Die Weserstraße durchzieht als Verkehrsachse die Stadt. In ihrem Verlauf von Süden kommend erreicht die Bundesstraße 80 über die Diemelbrücke, die Bundesstraße 83 (Kassel-Bremen). Im Bereich der Weserbrücke, die wir vom Hugenottenturm gut erkennen können, befindet sich das Kurviertel mit Kurhaus und Gradierwerk, dahinter die Therme. Die Solequelle in Karlshafen entdeckte 1730 der hugenottische Arzt und Apotheker Jacques Galland.

Von großer Bedeutung für Karlshafen ist die Weser, die schon im Mittelalter von Frachtkähnen befahren wurde. 1843 legte der erste Flussdampfer "Hermann" an der Schiffsanlegestelle an.

Fotofreunde können hier besonders am Nachmittag, wenn die Sonne auf den Gebäuden der Stadt liegt, Aufnahmen von der einmaligen Architektur der Weserstadt machen. Wir verlassen den Hugenottenturm und kehren in die Stadt zurück.

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